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#gld13 | Reaktionen und Feedback zum Format “interaktive Netztagung”

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Bild: L.I.S.A. | Das Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung. Dort werden ab dem 26. April 2013 einzelne Vorträge der #gld13 als Video online gestellt.

Das Format von #gld13 | Geschichte Lernen digital als interaktive Netztagung – also eine wissenschaftliche Konferenz, die live via Stream übertragen wird und bei der sich Zuschauer „von außen“ über Twitter beteiligen können – war für die Teilnehmer und Kooperationspartner eine neue Erfahrung. Auf der Seite von L.I.S.A. berichten die Veranstalter Marko Demantowsky und Christoph Pallaske von ihren Eindrücken. Auch die Teilnehmer der Tagung wurden gebeten ein Feedback zu geben. Der folgende Überblick gibt eine (anonymisierte) Auswahl verschiedener Kommentare zu vier Stichworten wieder:

1 | Konzept und Anspruch einer interaktiven Netztagung 
2 | Livestream und Video-Mitschnitt
3 | Twitterwall und Zuschauer-Beteiligung
4 | Diskussionen
 

1 | Konzept und Anspruch einer interaktiven Netztagung

  • Ist eingelöst worden. Mehr Zuschauer als meinerseits erwartet haben sich über Twitter und Forum auf LISA-Seite eingeschaltet mit Fragen und Kommentaren.
  • Der Anspruch, durch eine entsprechend strukturierte Moderation der Gesamttagung eine wirkliche online-Teilnahme zu ermöglichen, scheint nach den Reaktionen und vorläufigen Zugriffszahlen „von außen“ aufgegangen zu sein. Die Möglichkeiten, eine von der Fachzunft ja zumeist interne Diskussion durch die Öffnung nach außen zu Interessierten und ‚professionelle Laien‘ und Praktikern weniger hierarchisch zu führen, ist ebenfalls erkennbar gewesen. Das Internet hat demokratisierende Effekte.
  • Ich fand es toll, dass mit Livestream und Twitterwall die Möglichkeit genutzt wurde, sich an einer Tagung zu beteiligen, an der man als Lehrer irgendwo in der deutschsprachigen Pampa sonst hätte gar nicht teilnehmen können.
  • Überaus sinnvoll: Eindämmung des „Tagungstourismus“, gezielte & zeitsparende Teilnahme an einzelnen Vorträgen möglich, Veranstaltung vor Ort bleibt „schlank“.

2 | Livestream und Video-Mitschnitt

  • Videomitschnitte sind inzwischen schon Normalität geworden im wissenschaftlichen Tagungsalltag, und das zu Recht. Allein schon die Langzeitverfügbarkeit der Vorträge und der damit verbundene „long tail“ der Wahrnehmung rechtfertigt den Aufwand für Veranstalter und Redner.
  • Klappte toll, sicherlich ab und zu sinnvoll, aber nicht immer, weil die starke Disziplinierung durch Zeit und Sicherung für die Ewigkeit doch einiges hemmte.
  • Ungewohnt, aber reizvoll. Wo der eine die unbekannte „Masse“ vor den Bildschirmen als bedrohlich empfindet, fand ich die Sache eher spannend.
  • Strikte Zeitdisziplin hatte wohltuende Auswirkungen auf den Ablauf, Kameras waren ungewohnt, aber nicht allzu irritierend (zumindest für Nicht-Referenten).
  • Als Referent fand ich das nicht beeinträchtigend. Die Kommentare der Teilnehmer außerhalb des Raums sprechen dafür. Es haben einige Interessierte, die nicht vor Ort waren, davon profitieren können.
  • Spannendes Experiment mit Interaktivität, aber nicht eingeschränkt immer zu wiederholen.

Bild: L.I.S.A. | Das Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung. (facebook-Präsenz)
 

3 |  Twitterwall und Beteiligung der Zuschauer

  • Must-have bei jeder Konferenz. Wie schon gesagt wurde: Getwittert wird ohnehin, es gibt eben heutzutage zwei Ebenen bei Konferenzen. Offene Sichtbarkeit der Tweets für alle, auch den Redner, ist ein unbedingter Vorteil.
  • Halte ich nicht für erstrebenswert, weil es ablenkt und doch kaum auf die Tweets eingegangen wird; zudem sollte überprüft werden, ob wirkliche alle Tweets auf der Wall erscheinen; wenn es Auswahl ist, zählt Argumentation der Transparenz nicht.
  • Moderatoren und Referenten willens und in der Lage, online-Kommentare an passender Stelle aufzugreifen und zu beantworten.
  • Viele Fragen, die man nicht in 140 Zeichen packen kann – gerade zu diesem Thema. Ob Twitter für wissenschaftliche Kommentare und Fragen das richtige Format ist, bleibt fraglich.
  • Die Partizipation hat nicht zuletzt wegen kluger Moderation prima funktioniert und war sogar als Re-Entry äußerst lehrreich für die Akteure in der „ersten Reihe“ vor Ort. Von „Akteuren“ einerseits und „Zuschauern“ andererseits kann man dabei inzwischen ebensowenig mehr sprechen, wie von „Empfangsgeräten“. Ich denke da an die Radiotheorie von Brecht, der sich einen interaktiven Rundfunk gewünscht hatte. Jetzt haben wir ihn, und nicht nur als Rundfunk.

4 |  Diskussionen

  • Sind mir zu kurz gekommen. Die Bindung an das Mikrofon war hier sehr spontanitätshemmend. Kombination von live-gestreamten Vorträgen mit Fragerunde direkt zu den Vorträgen und Offline-Diskussionsrunde der Teilnehmer vor Ort wäre vielleicht eine Alternative.
  •  „Schere im Kopf“ bei manchen Teilnehmern?
  • Es wurde auch in formellem Design viel mehr diskutiert als auf klassischen Tagungen, und die Diskussionen hatten sofort Öffentlichkeit in die Fachcommunity hinein. Das hat Zukunft, denn: „It’s not the isolated brain, it‘s the community, stupid!“ (Stephen Downes).
  • Gehemmte Gruppendynamik im Tagungssaal wg. Warten aufs Mikro.
  • Gut gelaufen, lebendig, anregend.
  • Die Art der Diskussion mit dem Mikro reichen hat mich sehr gestört, unspontan, zu steif, zu wenig diskursiv; unbedingt mit Raum-Mikro arbeiten, wenn überhaupt; allerdings könnte ich mir auch Format mit Livestream ohne Aufnahme der Diskussion vorstellen, also manche Beiträge der Tagung öffnen, andere nicht.

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